DER KAMENER SC IST WIEDER EINE MARKE !! 

Mit der Zeit wurde es dunkel auf der Sportanlage im Schulzentrum. Doch das Flutlicht wollte zunächst nicht so recht mitspielen, während die Spieler der ersten Mannschaft des Kamener SC sich bereits für das Abschlussspiel der Trainingseinheit grüne Leibchen überstreiften.

Erst im zweiten Anlauf strahlten die meterhohen Flutlichtlampen auf den neu geschaffenen Kunstrasen, wo die Spieler bereits mit dem Trainingsspiel begonnen hatten.
„Es hätte uns deutlich schlimmer treffen können“, ist KSC-Trainer Benjamin Wagner mit der neuen Sportanlage zufrieden. „Wir finden hier optimale Bedingungen vor und mit dem Vereinsheim wird die Anlage ja noch besser“, führt Wagner weiter aus und verweist mit einer Hand auf die Baustelle neben dem Sportplatz. Zwar wäre der Trainer auch gerne im Hemsack geblieben, aber man müsse das Interesse der Stadt verstehen, so Wagner. „Wir haben ein Einzugsgebiet verlassen, aber sind weiterhin für Jugendliche gut erreichbar. Außerdem können wir uns direkt gegenüber einer Schule präsentieren. Das ist ein Vorteil“, weiß „Benny“, der seit drei Jahren auch das Amt des Jugendleiters ausübt, ebenfalls um die Vorzüge des neuen Standorts.
Auch sportlich finden sich die Blau-Gelben in dieser Saison an einem neuen Standort wieder. In der vergangenen Saison sicherte sich der KSC den zweiten Platz in der Kreisliga B. Das berechtigte die Kamener zur Teilnahme an der Relegation zum Aufstieg in die Kreisliga A. Mit 3:1 setzte sich die KSC-Elf gegen die Zweitvertretung der SG Bockum-Hövel durch und öffnete so die Tür in die nächste Klasse.

Jedoch war die Pause, die sich die Kicker gönnen konnten, aufgrund der Relegation nur kurz. Folglich fehlten urlaubsbedingt viele Spieler in der Vorbereitung. Dennoch ist Linienchef Wagner alles andere als gefrustet: „Das muss ich akzeptieren. Ich war mit den Spielern, die da waren, sehr zufrieden.“


Dass es in der neuen Liga aber garantiert nicht einfach wird, weiß auch der Trainer: „Das erste Jahr ist immer das schwierigste. Uns haben viele schon abgeschrieben, aber wir haben ja nichts zu verlieren. Sollten wir absteigen, dann werden wir im nächsten Jahr antreten, um wieder aufzusteigen.“ An einem guten Tag könne seine Mannschaft jeden Gegner ärgern, ist sich Wagner sicher, für den Massen, Unna, der TSC und die Zweitvertretungen aus Wethmar und Holzwickede ganz heiße Kandidaten auf den Aufstieg sind.
Sollte es trotzdem fußballerisch mal nicht so klappen, wie es sich Wagner und sein Assistent Ralf Neukirchen auf die Zettel geschrieben haben, kann die Mannschaft dennoch auf die Unterstützung der „KSC-Ultras“ setzen.

„Die Jungs sind der Wahnsinn und haben sicherlich Anteil an dem ein oder anderen Punkt im letzten Spieljahr“, freut sich Wagner über die Unterstützung der Gruppe, die aus Jugendspielern des Vereins besteht. „Im letzten Jahr haben wir die B2 bei einem Spiel angefeuert. Dann haben wir für das Spitzenspiel gegen RW Unna ein paar Leute zusammengetrommelt und dann hat sich das so entwickelt“, erklärt der 15-jährige Finn, der selbst in der B-Jugend des KSC aktiv ist. Mittlerweile unterstützen bis zu 30 Jugendspieler die erste Mannschaft bei Heimspielen. Auch Vorsänger Finn ist von der neuen Anlage begeistert. Insbesondere die neue Tribüne ist ein Vorteil für die KSC-Fans. „Da kommt ein richtiges „Blockfeeling“ auf“, schwärmt der Jugendspieler.
Der Zusammenhalt ist spürbar beim Kamener SC. „Wir wollen dieses Familienimage weiter etablieren“, erklärt Wagner das Ziel der Vereinsarbeit. Daher gebe es Patenschaften zwischen der D-Jugend und den Minikickern. Die älteren Spieler kümmerten sich um die Jüngeren, könnten ihnen nicht nur ein paar Tricks mit der Kugel zeigen, sondern auch wie man sich die Schuhe richtig bindet. „Wir sind der KSC“ ist längst mehr als nur das Motto der Jugendabteilung.
Die Gemeinschaft wird gelebt und das trägt Früchte. Mittlerweile bietet der Verein 175 Kindern und Jugendlichen ein sportliches Zuhause. 18 Mannschaften stellt der Verein insgesamt.

Jedoch wolle der KSC weiter wachsen. Mit dem Vahle-Cup richtete die Jugendabteilung jüngst ein Fußballturnier für über 90 Jugendmannschaften aus. Zudem kooperiert der Verein in Zukunft mit der Gesamtschule und einem Kindergarten. Dann wird den Schülern und Kindergartenkindern regelmäßig ein Mal in der Woche ein Training angeboten.
Benjamin Wagner ist die Freude und sein Tatendrang anzumerken, wenn er über die Arbeit beim Kamener SC spricht. „Wir sind auf einem guten Weg“, resümierte er, „wir sind eine Marke. Der KSC wird in der Stadt wieder als attraktive Alternative wahrgenommen.“
Nach dem Training versammelte sich die Mannschaft noch mal. Auf dem Weg in die Kabine packten die Spieler die grünen Trainingsleibchen in eine Tasche. Einzig die Flutlichter wollten wieder nicht so recht mitspielen. Es brauchte wieder einen zweiten Anlauf, ehe es auf dem neuen Kunstrasen dunkel wurde. Die Lichter beim KSC gingen wieder aus - vorerst .

Quelle: Kamenweb.de